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Faszinierende Schattenwelt

Die Esperhöhle

Die Esperhöhle bei Leutzdorf

Die ca. 900 Meter nordwestlich von Leutzdorf liegende Esperhöhle, im Volksmund Klingloch genannt, zählt neben der Riesenburg bei Doos zu den größten und eindrucksvollsten Karstruinen der Fränkischen Schweiz. Bei der Esperhöhle handelt es sich um die Reste eines ehemals großen Höhlensystems. Spektakulär ist der Anblick des Eingangsportals der Versturzhöhle.

An der südlichen Wandseite befindet sich ein direkter Eingangsschacht, der bis auf 35 Meter Tiefe reicht und nur für ausgebildete Höhlenforscher zugänglich ist.

Zwischen 1936 und 1939 fanden hier mehrere Ausgrabungen statt. Gefunden wurden Bronzearmringe, Stöpselhohlringe und Lanzenspitzen aus der Späthallstattzeit (800 – 400 v. Christus). Vermutlich besteht eine Verbindung zu dem ca. 1,5 Kilometer entfernten Keltenwall bei Burggaillenreuth.

Ein Durchgang, bei dem man den Kopf einziehen sollte, führt in eine eindrucksvolle Klein-Doline, umsäumt von über 20 Meter hohen Felswänden. Am Ende der Klein-Doline befindet sich ein 2 Meter tiefer Abstieg, der in die Mitteletage der Höhle führt. Auch hier ist Vorsicht geboten - ohne Kletterkenntnisse sollte der Abstieg nicht begangen werden. Bis zu dieser Stelle ist jedoch eine Begehung, auch für Kinder, gefahrlos möglich.

Die Esperhöhle dient in den Wintermonaten als Quartier für hunderte Fledermäuse. Da diese Tiere nicht im Winterschlaf aufgeschreckt werden dürfen, darf die Höhle in der Zeit vom 01. Oktober bis 15. April nicht näher betreten werden.

Benannt ist die Esperhöhle übrigens nach dem Pfarrer und Naturforscher Johann Friedrich Esper aus Uttenreuth bei Erlangen, der die Zoolithenhöhle bei Burggaillenreuth um 1730 erforscht hat, an der Erforschung der Esperhöhle aber nur unwesentlich beteiligt war.

Mit seinen wissenschaftlichen Beiträgen hat er das Gebiet der jetzigen Fränkischen Schweiz aber weltweit bekannt gemacht und damit den Tourismus des früheren Muggendorfer Gebirges mit vorbereitet.

Autor: Ferdinand Haselmeier